THE BECOMING OF BREAD

Arbeiten auf Leinwand und Papier 2014 – 2016

Ausstellungskonzeption: 12 Bilder und Bildgruppen zum Thema >Brot< in rückwärts chronologischer Reihenfolge.

„The Becoming of Bread“ lenkt in einer metaphorischen, konzeptionellen und narrativen Herangehensweise den Blick auf das Objekt der Anschauung.

Motivation und Entwicklung meiner künstlerischen Arbeit am Thema Brot

Brot übt seit jeher eine Anziehung auf mich aus, eng verbunden mit Kindheits- erinnerungen und dem Gefühl von Erdung und Geborgenheit, dem dörflichen Lebensumfeld der Großmutter, einem intensiven Erleben der Kindheit.

Nachdem mein Werdegang geprägt war von Unterbrechungen und Neuanfängen, nahm ich mir ab 2005 die Zeit, meine innere Aufstellung einmal gründlich zu reflektieren. Ab 2010 habe ich im Alltag regelmäßig geschrieben, gezeichnet, mit Aquarell gemalt und mich auf den Weg begeben zu meinem ursprünglichen Ziel, der Malerei.

Unter dem Titel >Taschen/ Heiligtümer< entstanden in 2012 sieben freie Zeichnungen, mit denen ich einen unmittelbaren Zugang zu dem inneren Themenkreis erlangte, der meine künstlerische Motivation im Ursprung bestimmt. Ausgangspunkt für die Zeichnungen war ein zweigegliederter Arbeitstitel, für den ich einen alltäglichen Gegenstand >Taschen< und eine innere Metapher >Heiligtümer< miteinander in Verbindung gesetzt hatte. Dies schärfte meine Aufmerksamkeit für die Bedeutung meines Wertekanons in Bezug auf die künstlerische Thematik. Auch wusste ich um die Rolle von Metaphern im alltäglichen Sprachgebrauch und deren Bedeutung für die Selbstorganisation des Menschen.

Formal waren in den Zeichnungen >Taschen/ Heiligtümer< zwei Grundelemente sehr präsent – ich nenne sie einmal >Schale< und >Bogen<. Diesen Elementen bin ich in 2012 /13 immer wieder zeichnend nachgegangen. Hier trat das >Brot< in Erscheinung zusammen mit >Boot< und >Brunnen< und anderen verwandten Bildwelten, die ich 2015 unter dem Titel >Märchen ohne Worte< zusammenfasste. Der forschende, erzählende, metaphorische Aspekt der entstandenen Arbeiten – im Sinne einer Helden- reise – war für mich nicht mehr zu übersehen.

Den drei wiederkehrenden Bildern >Brot<, >Boot< und >Brunnen< näherte ich mich in einer Betrachtungsweise, mit der ich auch ein Märchen oder einen Traum lesen würde. Das Brot verkörpert Tradition, Erdung und Geborgenheit, das Boot vermittelt die Idee von Freiheit und Veränderung, der Brunnen legt nah, innezuhalten und Neues aus der eigenen Tiefe zu schöpfen. In 2014 konzentrierte ich mich auf das Thema Brot aufgrund seiner für mich starken Sinnbildlichkeit. Die Reise begann mit realistischen, farbigen Brotzeichnungen und führte über zerlegte, fragmentarische hin zu landschaftlich-poetischen Ansichten des Brotlaibes. ( >Landschaft< ). Die zunehmende Abstraktion und der Wechsel vom Stift zum Pinsel und einer reduzierten Farbpalette führte schließlich zur Gruppe >Indigo Days<.

Hier befand ich mich nun in einer vollkommen neuen Bedeutungsebene. Ich traf die Entscheidung, die formalen Mittel noch weiter zu begrenzen, das Brot als Laib und ganz und gar einfach zu begreifen. Es entstanden 18 Blätter mit ein und derselben Grundform, minimal variiert durch die Spiegelung der Form und deren unterschiedlicher Ausrichtung auf dem Blatt. Diese stellte ich als >Konstellation I<, >Konstellation II< und >Konstellation III< zusammen. Ich war sehr berührt und konnte klar erkennen, dass ich zu einer inneren und formalen Erkenntnis gekommen war.

Die Brotform, wie ich sie seither nenne, hat einen starken Eindruck bei mir hervor- gerufen. In 2014 /15 habe ich in die Stille dessen hineingehorcht, was diesen Eindruck im Wesentlichen ausmacht. Mit den Blättern >Nacht Brot< und >Form 1 – 6< traten schließlich drei Aspekte in den Vordergrund: das Verhältnis zwischen Form/ Umraum und Form/ Innenraum sowie das Verhältnis zweier Formen zueinander. Dies führte mich in 2016 zu den Arbeiten >Das Paar<, >Selbstportrait der Künstlerin als Brot< und >Ohne Tite< in Öl auf Leinwand. >The Becoming of Bread< ist als Ausstellungskonzeption im Dezember 2016 entstanden mit dem Ziel, für den Betrachter einen künstlerischen Gesamtbogen erlebbar zu machen auf der Spur der sinnbildliche Qualität von Brot.

Köln, Mai 2017

Ohne Titel | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2016

„Ohne Titel“

Öl auf Leinwand 2016
80 x 200 cm

Selbstportrait der Künstlerin als Brot | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2016

„Selbstportrait der Künstlerin als Brot“

Öl auf Leinwand 2016
80 x 100 cm

Das Paar | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2016

„Das Paar“

Öl auf Leinwand 2016
160 x 200 cm

Nacht Brot | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2015

„Nacht Brot“

4 Blätter
Aquarell auf Papier 2015 und Wachsstift, Ölpastellkreide auf Papier 2015
à 50 x 70 cm

Form 1 - 6 | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2015

„Form 1 – 6“

Aquarell, Bleistift auf Papier 2015
à 70 x 50 cm

Gruppe Indigo Days | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2014

Gruppe „Indigo Days“

6 Blätter Aquarell, Acryl auf Papier 2014
à 50 x 70 cm

Konstellation I | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2014

„Konstellation I“

6 Blätter Aquarell auf Papier 2014
à 35 x 50 cm

Konstellation II | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2014

„Konstellation II“

6 Blätter Aquarell auf Papier 2014
à 35 x 50 cm

Konstellation III | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2014

„Konstellation III“

6 Blätter Aquarell auf Papier 2014
à 35 x 50 cm

Landschaft | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2014

„Landschaft“

4 Blätter – Buntstift, Ölpastellkreide auf Papier 2014
à 50 x 70 cm

Paradies Brot | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2014

„Paradies Brot“ aus „Landschaft“

Buntstift, Ölpastellkreide auf Papier 2014
50 x 70 cm

Ohne Titel | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2014

„Ohne Titel“

Buntstift, Ölpastellkreide auf Papier 2014
50 x 70 cm

Winter Brot | The Becoming of Bread | Angelika Beuler | 2014

„Winter Brot“

Buntstift, Ölpastellkreide auf Papier 2014
50 x 70 cm