Konzeptarbeit |  Siebdruck

Diese Konzeptarbeit aus 12 Wortblättern und einem Konzeptblatt (jeweils 50 x 49,5 cm) wurde in Juni 1992 erstmals in der Galerie Eikelmann, Essen ausgestellt. Aus den Wortblättern lassen sich Sätze zusammenstellen, die den Betrachter mit selbstkritischen Aussagen über das ICH konfrontieren. Die Künstlerin thematisiert die Gewohnheit in unserem alltäglichen Sprachgebrauch, negative Aussagen über das eigenen Selbst zu formulieren. Diese Gewohnheit beruht auf einem unreflektierten Selbstbild und entspricht der Haltung des sogenannten INNEREN KRITIKERS.
Sowohl durch die Plakatierung der Worte in Worttafeln, als auch durch die Visualisierung der kritischen Aussagen in den Bonbonfarben rosa, hellblau, hellgrün und gelb bringt die Künstlerin Distanz und Abstraktion zur inhaltlichen Aussage ins Spiel. 

Folgende Worte sind verfügbar:

ICH BIN KLEIN UND SCHEISSE EINE NIETE FETT HÄSSLICH EIN VERSAGER IDIOT

Das Wort ICH gibt es in den Farben rosa und hellblau in einer Auflage von jeweils 50 Stück.

Die weiteren Worte gibt es jeweils in den Farben rosa, hellblau, hellgrün und gelb in einer Auflage von 10 Stück.

Das Wort UND gibt es in rosa, hellblau, hellgrün und gelb in der Auflage von jeweils 25 Stück.

 Konzeptarbeit | Siebdruck

Zur Ausstellung 1992 erscheint ein Mappenwerk mit 13 Serigraphien und dem Titelblatt/ Konzeptblatt.
Serigraphien je signiert, datiert, betitelt u. nummeriert.
Blattmaße je 50 x 49,5 cm.

 

Affirmation ist positiv. Das wissen wir schon lange. Und trotzdem: Wie sehr wir uns auch umgeben mit: „Ich bin o.k., du bist o.k., schön, erfolgreich und überhaupt… Schönheit kommt von innen“, dies zeigt keine anhaltende Wirkung auf unsere innersten Selbstzweifel.

Egal wie gut Du Dich nach außen hin verkaufst, egal wie sehr Du Dein Leben tatsächlich im Griff hast, ein gesundes Negativ-Bild deiner selbst trägst auch Du in Dir.

Es ist die schlichte Aussage: „Ich bin eine Niete, fett und häßlich“, derer ich mich ab und zu

– ganz unbewußt und doch so unverblümt – bezichtige.

Daher zurück zum Anfang: Affirmation ist positiv. Affirmation tut gut. Warum sollte ich es mir nicht leisten können, mir diesen harmlosen kleinen Gedanken des Selbstekels zu bestätige? Mich selbst zu bestätigen, wohlgemerkt. Denn natürlich lasse ich mir so etwas von niemandem sonst sagen!

„Ich bin ein Versager“ trifft im eigenen Verstand und tiefsten Herzen ja nicht einmal zu, erfaßt vielmehr den blinden Winkel in meinem Selbstbewußtsein und greift dort an, solange es ungeniert gären kann. Ans Licht des Tages geholt wird die Behauptung zur Schablone des dahinter verborgenen Inhalts.

Siebdruck Wort-Flächen Format: 500 x 500 mm

Farben: rosa, hellblau, gelb, hellgrün

Wort-Fundus: ICH. BIN. KLEIN. UND. SCHEISSE. EINE. NIE.E. FETT. HÄSSLICH. EIN. VERSAGER. IDIOT.

Hell und freundlich, variabel in Farbe und Wortlaut ist das Angebot an den Betrachter zur Zusammenstellung der eigenen Aussage. Streng nach dem Prinzip: „Wer dies liest ist doof“, sind die Selbst-Zweifel in der Ich-Form formuliert. Somit treffen sie auf jede(n) ganz individuell zu und ihre Bestätigungsfunktion ist unendlich übertragbar. -,0.+